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with Peter Piller

16th May 19:00
Artist Talk
Castle Gandegg, Eppan (Italy)

When we deal with prehistoric art, we are dealing with artistic practices that date back to periods of time that we are unable to survey. Our culture since the invention of writing about 6,000 years ago contrasts with a period of 35,000 years since the first artistic expressions of homo sapiens, not to mention earlier legacies of the Neanderthals. What we understand by art is certainly not adequate to describe what these people created in caves, on rock faces or in sculptural works, and we will certainly never fully understand this art because we have to acknowledge that the culture of pre-settler humans, their everyday life, their myths, religions and worlds of thought will forever remain mysterious to us.
Perhaps that is why it makes sense to turn to this culture not in order to unravel and understand it, but in humility, in order to get to know it intuitively and to develop an understanding for alternatives of perception of the world and of being human. Assigning the world of things and matter a soulfulness, a part that is not merely passive, and tendencies towards animistic perception of the world are valuable tools also for people working artistically in the 21st century and are currently being widely discussed in view of dramatic crises caused by capitalism.

Peter Piller is a photographer who lives and works in Hamburg and teaches in Düsseldorf. He has created a huge archive of over 7,000 found images from digital and predigital print media, which he groups, after prolonged scrutiny for recontextualisation, into new sociological and simple descriptive categories.
 

mit Peter Piller

16. Mai 19:00 Uhr
Artist Talk
Castle Gandegg, Eppan (Italy)

Wenn wir uns mit prähistorischer Kunst beschäftigen, dann mit künstlerischen Praktiken, die aus Zeiträumen stammen, die wir außerstande sind, zu überschauen. Unserer Kultur seit Erfindung der Schrift vor ca 6 000 Jahren steht eine Dauer von 35 000 Jahren seit den ersten künstlerischen Äußerungen des homo sapiens gegenüber, ganz zu schweigen von früheren Hinterlassenschaften der Neandertaler. Was wir unter Kunst verstehen greift sicher nicht, um zu beschreiben, was diese Menschen in Höhlen, auf Felswänden oder an plastischen Werken geschaffen haben und wir werden diese Kunst sicher niemals vollständig verstehen, weil wir anerkennen müssen, dass uns die Kultur der Menschen vor der Sesshaftigkeit, ihr Alltagsleben, ihre Mythen, Religionen und Gedankenwelten für immer rätselhaft bleiben werden.
Möglicherweise macht es deswegen Sinn, sich dieser Kultur nicht zuzuwenden, um sie zu enträtseln und zu verstehen, sondern in Bescheidenheit, um sie intuitiv kennenzulernen und ein Verständnis für Alternativen von Wahrnehmung der Welt und des Mensch-Seins zu entwickeln. Der Welt der Dinge und Materie eine Beseeltheit, einen nicht nur passiven Part zuzuweisen und Tendenzen animistischer Weltwahrnehmung stellen wertvolle Werkzeuge auch für künstlerisch arbeitende Menschen im 21. Jahrhundert dar und werden angesichts dramatischer Krisen, die der Kapitalismus verursacht hat, aktuell umfassend diskutiert.

Peter Piller ist ein Fotograf, der in Hamburg lebt und arbeitet und in Düsseldorf lehrt. Er hat ein riesiges Archiv von über 7.000 gefundenen Bildern aus digitalen und prädigitalen Printmedien angelegt, die er nach längerer Prüfung zur Rekontextualisierung in neue soziologische und einfach beschreibende Kategorien einordnet.
 

mit Peter Piller

 
16. Mai 19:00 Uhr
Artist Talk
Castle Gandegg, Eppan (Italy)

Wenn wir uns mit prähistorischer Kunst beschäftigen, dann mit künstlerischen Praktiken, die aus Zeiträumen stammen, die wir außerstande sind, zu überschauen. Unserer Kultur seit Erfindung der Schrift vor ca 6 000 Jahren steht eine Dauer von 35 000 Jahren seit den ersten künstlerischen Äußerungen des homo sapiens gegenüber, ganz zu schweigen von früheren Hinterlassenschaften der Neandertaler. Was wir unter Kunst verstehen greift sicher nicht, um zu beschreiben, was diese Menschen in Höhlen, auf Felswänden oder an plastischen Werken geschaffen haben und wir werden diese Kunst sicher niemals vollständig verstehen, weil wir anerkennen müssen, dass uns die Kultur der Menschen vor der Sesshaftigkeit, ihr Alltagsleben, ihre Mythen, Religionen und Gedankenwelten für immer rätselhaft bleiben werden.
Möglicherweise macht es deswegen Sinn, sich dieser Kultur nicht zuzuwenden, um sie zu enträtseln und zu verstehen, sondern in Bescheidenheit, um sie intuitiv kennenzulernen und ein Verständnis für Alternativen von Wahrnehmung der Welt und des Mensch-Seins zu entwickeln. Der Welt der Dinge und Materie eine Beseeltheit, einen nicht nur passiven Part zuzuweisen und Tendenzen animistischer Weltwahrnehmung stellen wertvolle Werkzeuge auch für künstlerisch arbeitende Menschen im 21. Jahrhundert dar und werden angesichts dramatischer Krisen, die der Kapitalismus verursacht hat, aktuell umfassend diskutiert.

Peter Piller ist ein Fotograf, der in Hamburg lebt und arbeitet und in Düsseldorf lehrt. Er hat ein riesiges Archiv von über 7.000 gefundenen Bildern aus digitalen und prädigitalen Printmedien angelegt, die er nach längerer Prüfung zur Rekontextualisierung in neue soziologische und einfach beschreibende Kategorien einordnet.